14:00 Uhr
Film - Step Across the Border
Foto: Peter Gannushkin 2023
Experimental-Dokumentation über Fred Frith, Pionier der erweiterten E-Gitarre, und über die
Improvisationsszene Ende der 80er Jahre von Nicolas Humbert &
Werner Penzel, 1990, 90 Minuten. (Wikipedia:
Step Across the Border)
In Anwesenheit von Fred Frith
19:00 Uhr
Abdelnour - Škrijelj
Christine Abdelnour/F - Saxophon
Emilie Škrijelj/F - Akkordeon
Fotos: Christine Abdelnour, Verena Mayrhofer
Im Duo-Format treffen zwei Musikerinnen aufeinander, die Ihre Instrumente auf ungewöhnliche Spielweise
präsentieren.
Christine Abdelnour libanesischer Herkunft, lebt in Frankreich und ist Gast auf
internationalen Bühnen. Durch intensives Experimentieren am Instrument konnte Sie unter Verwendung von
zeitgenössischen Techniken eine ganz eigene musikalische Sprache entwickeln. Ihr Spiel und spezielle
Spielweise erzeugt Klangpassagen, die elektronischer Musik nahe kommen. Sie betrachtet Klang als formbares
Material, reich an konkreten Texturen, das Atem, Stille und immersive Klänge vereint. (Website Christine Abdelnour)
Emilie Škrijelj, inspiriert durch Forschungen mit Plattenspieler, modularem Synthesizer und Feldaufnahmen, erzeugt Klangeffekte auf dem Akkordeon, die ebenfalls stilistisch elektronischer Musik zuzuordnen sind. 2020 gründete sie mit Tom Malmendier das Label eux sæm, das sich der improvisierten und experimentellen Musik widmet. (Website Emilie Skrijelj)
20:15 Uhr
Brotfabrik
„Solo + Tutti“
Bärtsch - Dell - Frith - Portugal - Gratkowski - Riessler
Das Format „Solo + Tutti“ bringt sechs Hochkaräter der Extraklasse zusammen. Im ersten Teil
präsentiert jede:r
Musiker:in innerhalb eines Solos seine Improvisationskunst. Im zweiten Teil treten die Musiker:innen
zusammen in Interaktion.
Nik Bärtsch/CH - Piano
Christopher Dell/D - Vibraphon
Fred Frith/GB - Gitarre
Frank Gratkowski/D - Saxophon
Maria Portugal/BRA - Schlagzeug
Michael Riessler/D - Bassklarinette
Fotos: Fotos v.o.links nach u.rechts.: C.Hofer, N.Halm, H.Liss, S.Thielmann, F. Schindelbeck, Th. Radlwimmer
Nik Bärtsch, in der Jazzwelt mit seiner Schweizer Formation „Ronin“ bekannt, hat seit der Jahrtausendwende immer auch an Solowerken gearbeitet. Sein Spiel ist u.a. geprägt durch die japanische Zen-Kultur, modular-strukturiert, meditativ, verwoben und minimalistisch mit zeitgenössischem Fundus. Nik Bärtsch merkt zu seiner Musik an, „dass er versucht loszulassen, einen Flow im Stück zu finden; den Drang, die Musik zu forcieren, zu überwinden und so eine höhere Ebene der Freiheit in Übereinstimmung mit der Form des Werkes zu finden“. (Website Nik Bärtsch)
Christopher Dell ist Komponist, Musiker und Städtebau- und Architekturtheoretiker. Als Komponist und Musiker arbeitet Christopher Dell an der Schnittstelle zwischen zeitgenössisch-komponierter und improvisierter Musik. Vor diesem Hintergrund hat er ein unverwechselbares Werk entwickelt, das sich durch konstante Recherche, konzeptionelle Diskursivität und das Schaffen disziplinübergreifender Experimentalsysteme auszeichnet. Dell gilt laut Reclam Jazzlexikon als der führende Vibraphonist seiner Generation, die FAZ nannte ihn den “größten Vibraphontechniker“ der europäischen Jazzgeschichte. Dell ist Leiter des ifit, Institut für Improvisationstechnologie, Berlin. Für seine Solo-Veröffentlichung "Monodosis III" erhielt Dell den Preis der Deutschen Schallplattenkritik 3/2023. (Website Christopher Dell)
Fred Frith ist ein großer Name in der improvisierten
Musik. In den siebziger Jahren mit der britischen Artrock
Formationen „Henry Cow“ und „Art Bears“ musikalisch-
experimentell sozialisiert gründete er nach seinem Wechsel
nach New York Anfang der achtziger Jahre die Avantgarde-Rock
Formationen „Massacre“ (u.a. mit Bill Laswell), und „Skeleton Crew“.In seiner New York Zeit war er Teil von
John Zorn’s „Naked City“ und spielte mit vielen Musiker:innen der New Yorker Avantgarde/Downtown Musikszene.
Fred komponiert intensiv für Film und Tanz und unterrichtete jahrelang Improvisation am Mills College in
Oakland/Kalifornien, und der Musik-Akademie in Basel.
Mittlerweile wird sein Werk auch im Bereich der zeitgenössischen Musik aufgeführt (u.a. Ensemble Modern,
Arditti Quartett). (Website Fred Frith)
Frank Gratkowski, geboren 1963 in Hamburg, studierte an der Kölner Hochschule für Musik und Tanz. Er arbeitet intensiv an klanglichen Erweiterungen und Modifikationen seines Instrumentariums in Solo-Projekten und kleinen Formationen mit unorthodoxen, zum Teil selbst entwickelten Spieltechniken und mikro-intervallischen Konzepten. Unter eigenem Namen veröffentlichte Frank Gratkowski um die 50 CDs, als Sideman ist er an einer beträchtlichen Anzahl weiterer Produktionen beteiligt. 2005 erhielt er den renommierten Jazzpreis des Südwestrundfunks (SWR). Frank Gratkowski lebt in Berlin. Er lehrte an Musikhochschulen in Arnheim, Hannover, Berlin und aktuell Köln und kann auf ausgedehnte internationale Erfahrungen als Hochschullehrer und Workshop-Leiter zurückblicken. (Website Frank Gratkowski)
Die brasilianische Schlagzeugerin, Sängerin, Komponistin und Produzentin Mariá Portugal ist seit mehr als 20 Jahren in der Musikszene von São Paulo aktiv. Sie hat für Tanz, Theater und Kino komponiert und war 2020 die „13. Improviser in Residence“ des Moers Festivals. Stark verwurzelt in der Brasilianischen Gesangs-/Songwriting-Tradition und mit großem Interesse an elektronischer Musik, konzentriert sie sich derzeit auf Improvisation und deren Einsatz in der Songkomposition und Performance. Mariá lebt aktuell in Köln. (Website Maria Portugal)
Der Bassklarinettist Michael Riessler, geboren 1957 in Ulm, ist ein Grenzgänger zwischen Improvisation und zeitgenössischer Klassik, zwischen Sprache und Klang, Musik und Tanz. Riessler hat mit großen Musikern und Komponisten aus unterschiedlichsten Lagern gearbeitet, darunter Maurizio Kagel, John Cage, Steve Reich, Helmut Lachenmann, das Arditti Quartett, das Ensemble Modern, David Byrne, Michel Portal, Carla Bley, Terry Bozzio, Sabine Meyer und das Vokalensemble SINGER PUR. Seine CD-Aufnahmen wurden u.a. mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik und dem SWF-Jazzpreis ausgezeichnet. Riessler unterrichtete u.a. bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik und internationalen Hochschulen, bis 2023 hatte er eine Professur für Jazz an der Münchner Musikhochschule inne. (Website Michael Riessler)
23:00 Uhr
Brotfabrik
DJ Jazzmadass
Nu Jazz - House - Electronica
Foto: Jazzmadass
DJ Jazzmadass ist seit Jahrzehnten als Bassist im Rhein-Main-Neckar Raum tätig. Seit den 90er Jahren hat er seine Passion als DJ entdeckt. Jahrelanges Sammeln von Tonträge und ein gewisser Missionierungsdrang sowie gute Response haben ihn bei diesem neuen Weg geleitet und bestätigt. „Das Gefühl mit einem Publikum eins zu werden ist äußerst beglückend“. Seit ca. 1999 ist Jazzmadass Sendungsmacher bei Radio X, Frankfurt.(Jazz 91.8, The Jazzmadass Radioshow). (Soundcloud Jazzmadass)
15:00 Uhr
Kohmann - Zöllner
Eva Zöllner/D - Akkordeon
Stefan Kohmann/D - Extended vibraphone
Foto: Languillat
Mit Akkordeon und Vibraphon erforschen Eva Zöllner und Stefan Kohmann seit vielen Jahren gemeinsam das Klanguniversum ihrer Instrumente. Spielfreude, musikalischer Spürsinn und Überraschungsmomente zeichnen ihre Zusammenarbeit aus. Neben ihrer Expertise als gefragte Spezialist:innen zeitgenössischer komponierter Musik finden sie in der freien Improvisation kreatives Potential und komplettieren es durch symbiotisches Zusammenspiel. (Website Eva Zöllner sowie Stefan Kohmann)
19:00 Uhr
Degen - Kunkel - Schiffelholz
Bob Degen/US - Piano
Burkard Kunkel/D - Bassklarinette, Bassetthorn, Zither
Uli Schiffelholz/D - Schlagzeug
Fotos: Degen, Vogt, Schiffelholz
Drei Musiker, verschiedener Genrationen und musikalischer Werdegänge, im Jazz verhaftet, begeben sich in das
Feld der freien Improvisation und Interaktion.
Bob Degen, geboren 1944 in Scranton/Pennsylvania,
studierte am Berklee College of Music und kam 1965 nach Europa,
wo er u.a. mit Dexter Gordon, Art Farmer, Carmel Jones,
Attila Zoller, Leo Wright spielte. Eine lange Zusammenarbeit
mit Albert Mangelsdorff, Heinz Sauer und als Mitglied des
Jazzensemble des Hessichen Rundfunks prägen seine Zeit in Frankfurt. (Website Bob Degen)
Burkard Kunkel, der in Heigenbrücken im Spessart aufwuchs, begann zunächst mit Zitherunterricht, bevor er mit zehn Jahren eine umfassende Klavierausbildung erhielt und danach das Altsaxophon erlernte. Bald schrieb er erste Kompositionen für Streichorchester und Saxophon. 1988 begann er ein Medizinstudium, das er 1991 in Frankfurt am Main fortsetzte. In dieser Zeit widmete er sich der Bassklarinette und später dem Bassetthorn. 1996 erhielt er das Frankfurter Arbeitsstipendium Jazz.Aktuell entwickelt er das gleichzeitige Spiel von Bassetthorn, Zither und diversen Percussions-Instrumenten und das synchrone Balladenspiel von Bassetthorn und Zither. (Website Burkard Kunkel)
(Burkard Kunkel: "Donna Bloodroot", mit Bob Degen)
Die Bandbreite der künstlerischen Arbeit von Uli Schiffelholz reicht von Rockmusik, über Blasmusik und klassischer Musik, bis hin zur Arbeit als Musiker und Darsteller am Theater, wobei sein Herz am meisten für den Jazz schlägt. Neben seiner Arbeit als Komponist und Arrangeur für sein Quartett, ist er Schlagzeuger der Thomas Bachmann Group, des Bob Degen Quartetts, des J-Sound Projects, der Formation USU Sauer - Schwarz - Schiffelholz und der Band des Saxophonisten Eric Plande. Von 2010 - 2018 war er Mitglied des Jazzensembles des Hessischen Rundfunks, für das er auch komponierte und arrangierte. (Website Uli Schiffelholz)
20:30 Uhr
Brotfabrik
Sana Nagano’s Atomic Pigeons
Sana Nagano/JPN - Komposition/Violine
Harvey Valdes/US - Gitarre
Danny Sher/US - Schlagzeug
Matt Hollenberg/US - Bass VI
Foto: Nagano
Die in New York- Brooklyn lebende E-Geigerin und Komponistin Sana Nagano hat einen ausgeprägten Ansatz in ihrem Geigenspiel entwickelt, der chaotische Improvisationen mit Präzision in der Form verbindet. Formal ausgebildet sowohl in Jazz als auch in klassischer Musik, bricht sie mit Projekten wie ihrem Avant-Bluegrass-Trio „Astroturf Noise“, dem 2021 gegründeten Prog-Jazz-Quintett „Smashing Humans“, 2022 mit dem hervorragenden Free-Jazz Trio „Anime Mundi“ (mit Jazzlegende Karl Berger, Medeski, Martin & Wood’s Veteran Billy Martin), dem Experimental Strings-Duo „Peach and Tomato“ sowie Sarah Bernstein‘s „Veer Quartet“ das Regelwerk üblicher konzertanter Aufführungspraxis. Nagano nutzt ihre klassische Geigentechnik für stilistisch unorthodoxe Improvisationen, die im Zusammenspiel zu einem Ganzen verschmelzen. 2023 stellte Sana Nagano ihr neues Quartett „Atomic Pigeons“ zusammen, das ihre sogenannten „Rhythmus-Glitch-Math-Rock Kompositionen“, gepaart mit Poly-Beats und Improvisationen, musikalisch interpretiert und umsetzt. Zu den „Atomic Pigeons“ gehören der Gitarrenvirtuose Harvey Valdes , Matt Hollenberg am Bass VI (u.a. Gitarrist bei „Cleric“ und John Zorn‘s „Simulacrum“) und der Polyrhythmus-Spezialist Danny Sher am Schlagzeug (u.a. Drummer bei „Horsetorso“ & „Crippling Alcoholism“). (Website Sana Nagano)
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